Gottesdienst

1. Frühes Täufertum

Es gehört zu den erklärten Merkmalen der spätmittelalterlichen Gesellschaft, dass das kultische Ritual jeden Aspekt des Lebens erfasste. So gab es wiederholt Anstrengungen der katholischen Kirche, die kultischen Handlungen zu reinigen, die mit der Messe und anderen Formen des öffentlichen Gottesdienstes in Verbindung standen. In den Schriften und der Praxis der meisten Täufer lesen wir jedoch, dass sie sich an den Äußerlichkeiten des kirchlichen Rituals stießen und die Leben spendende Kraft des Gottesdienstes vermissten. War die klerikale Autorität über ihr Leben erst einmal gebrochen, reagierten die Radikalen gegen die Fülle der religiösen Ordnungen, indem sie nach einfachen Formen suchten, die sie schließlich im Neuen Testament fanden und die sich der unmittelbaren Inspiration durch den Heiligen Geist verdankten.

Im Einklang mit der Bedeutung, die dem Wirken des →Heiligen Geistes in Bekehrung und →Nachfolge Jesu beigemessen wurde, verließen sich die Täufer auf die unmittelbare Inspiration durch den Heiligen Geist, wie sie in 1. Kor. 12–14 beschrieben wird, auch in der Gestaltung ihrer Gottesdienste. Für sie war das Predigen aus der Bibel (→Predigt) der Widerpart zur unmittelbaren Führung durch den Heiligen Geist. Doch wie in ihrem gemeindlichen Leben rangen die Täufer auch im Gottesdienst darum, Geist und Schrift zusammenzuhalten.

Weil ihr Leben unsicher geworden war, wurde ihr Gottesdienst oft improvisiert, d. h. die Täufer trafen sich in Häusern oder Wäldern während der Nacht, um nicht aufgespürt zu werden. Nur selten zeigten sie Interesse an schriftlich fixierten liturgischen Formen. Das bedeutet aber nicht, dass der täuferische Gottesdienst ohne Struktur und Ordnung gewesen wäre. Verhöre vor Gericht, theologische Rechtfertigungsschriften und Gemeindeordnungen legten vielmehr überraschenderweise Wert auf eine genaue Vorstellung von der →Taufe und ihrer Praxis, das gilt auch für das →Abendmahl. Von Anfang an wurden Älteste, Prediger und Diakone für die gottesdienstlichen Handlungen der Gemeinden eingesetzt. Der Gottesdienst wurde nicht dem Zufall überlassen.

Aus zwei Gründen besitzen wir nur bruchstückhafte Berichte darüber, wie die Täufer ihre Gottesdienste feierten. Zunächst war das ausgemachte Merkmal des wahren Gottesdienstes das unmittelbare Wirken des Heiligen Geistes in der Gemeinde; und dann wurde der Gottesdienst oft im Geheimen abgehalten. Aufzeichnungen über die Gottesdienste hätten die Gottesdienstbesucher in Gefahr gebracht. Wir wissen aber, dass Singen, Beten (knieend und oft in aller Stille), Bibellesen, Predigen, Antworten der Gemeindeglieder auf das Gehörte, das gottesdienstliche Gerüst in verschiedenen täuferischen Bewegungen waren. Zunächst wurde das Abendmahl oft gefeiert, bald aber reduzierten die Täufer die Zahl der Feiern und näherten sich damit der überkommenen Gewohnheit an, die Kommunion mit den Gemeindemitgliedern nur ein- oder zweimal im Jahr zu begehen.

Ein Blick in die Quellen zum täuferischen Gottesdienst in einzelnen Gegenden zeigt, dass der Brief, den Schweizer Prototäufer um Konrad →Grebel im September 1524 an Thomas →Müntzer schrieben, besonders lehrreich ist. Der Akzent lag nicht nur auf der asketischen Ablehnung von Gesang und anderen konventionellen Formen des Gottesdienstes; in diesem Brief wurden auch liturgische Prinzipien für eine Reform des öffentlichen Gottesdienstes erwähnt, die Grebel und seine radikalen Anhänger mit Ulrich →Zwingli teilten. Als Grebel, Felix →Mantz und ihre Sympathisanten aber mit der offiziellen Reformation in Zürich gebrochen hatten, waren sie nicht mehr an einer Reform des öffentlichen Gottesdienstes in einer Massenkirche interessiert. Dennoch lag ihnen auch weiterhin daran, den Gottesdienst nach dem Beispiel der neutestamentlichen Kirche zu gestalten.

Der Kontrast zwischen diesen beiden Gottesdienstformen zeigt sich in Balthasar →Hubmaiers Liturgiereform besonders deutlich. Hubmaier hatte sich zwar dem Schweizer Täufertum zugewandt, versuchte aber anders als der Grebelkreis eine täuferische Volkskirche zu errichten; und wie bei den obrigkeitlich orientierten Reformatoren brauchte er öffentliche Gottesdienstformen, um die gesamte Einwohnerschaft des Ortes zu erreichen. Er behielt die Struktur der Messe bei, ebenso einige ihrer Gebete, ersetzte aber den Kanon der Messe samt Verzierungen durch die Einsetzungsworte und einfache Dankgebete für Brot und Wein. Eine Form zu Tauffen (1526/27) und Eine Form des Nachtmals Christi (1526/27) sind Hubmaiers hauptsächliche Liturgiereformen.

Lutheraner, Reformierte und Anglikaner wollten die Formen und den Geist der frühen Kirche nachahmen, deshalb versuchten sie, die Predigt wiederzubeleben und die aktive Beteiligung der Gemeindeglieder am Gottesdienst zu stärken. Anders als Hubmaier gingen die Täufer sonst da am radikalsten vor, wo sie die mittelalterlichen Gottesdienstordnungen nach dem Modell der apostolischen Kirche erneuerten oder verwarfen. Am radikalsten war die Reform der Taufe, deren Praxis zwar bewahrt, aber nur an den Gläubigen vollzogen wurde. Ebenso wichtig war die Beibehaltung und Reform des Abendmahls, oft gemeinsam mit der Fußwaschung. Ansonsten wurde der täuferische Gottesdienst ohne feste Formen durchgeführt, die Täufer setzten ganz auf das unmittelbare Wirken des Heiligen Geistes in „vernünftiger“ und „ekstatischer“ Weise.

Trotz der Unterschiede in der Kultur, dem Temperament und der →Spiritualität war der charismatische Impuls nicht nur bei den Schweizer Täufern anzutreffen, sondern auch bei den Anhängern Pilgram Marpecks und anderen süddeutschen Täufern, bei den Hutterern und den niederländischen und norddeutschen Täufern. Am ausführlichsten hat Pilgram →Marpeck den Gottesdienst beschrieben. Er verankerte das Leben der Kirche und ihren Gottesdienst in einer Theologie der Menschwerdung Christi (→Christologie) und schuf im Heiligen Geist gegründete Ordnungen, die die Realpräsenz Christi in der Taufe und im Abendmahl zum Ausdruck brachten. Die Hutterer überführten am eiligsten die charismatischen Formen in einen routinisierten Gottesdienst. Sie betonten weniger die vertikale als vielmehr die horizontale Dimension der gottesdienstlichen Handlungen und konzentrierten sich auf die Gemeinschaft als den Leib Christi. Die niederländischen Täufer, die von Menno →Simons und Dirk →Philips angeführt wurden, legten ein stärkeres Gewicht auf den wiedergeborenen Gläubigen, das war der Handelnde und weniger derjenige, der die Gnade in den gottesdienstlichen Handlungen empfing. Dennoch schufen diese Täufer Raum für die mystische Begegnung mit Christus im Abendmahl.

Dieser Überblick über den Gottesdienst im frühen Täufertum wäre unvollständig, wenn übersehen würde, wie entscheidend der →Gemeindegesang in den Gemeinden war. Märtyrerlieder wurden von schweizerischen Täufern schon in den dreißiger Jahren des 16. Jahrhunderts komponiert. Peter →Riedemann, der große Anführer der Hutterer in der Mitte dieses Jahrhunderts, erfand hunderte von Liedern im Laufe seines Wirkens. Diese Lieder wurden zu einem Stützpfeiler in den hutterischen Gemeinden. Um 1560 waren darüber hinaus noch zwei niederländische Liederbücher und eine deutsche mennonitische Liedersammlung im Druck erschienen.

2. Mennoniten im 17. und 18. Jahrhundert

Um 1600 änderten sich die Formen und der Geist des mennonitischen Gottesdienstes grundlegend. Diese Veränderung begann in den Niederlanden. Hier waren die Mennoniten bereits geduldet und bewegten sich auf eine etablierte Organisation ihrer Konfession hin (→Konfessionalisierung). Als das Leben der deutschsprechenden Mennoniten in Europa zu festeren Formen gefunden hatte, änderte sich auch ihr Gottesdienst auf eine ähnliche Weise.

Am deutlichsten zeigte sich die Veränderung im Gottesdienst der niederländischen Mennoniten in dem Druck von Predigt- und Gebetssammlungen sowie Gottesdienst- und insbesondere Abendmahlsordnungen. Es wurde lange darüber diskutiert, ob sich das Aufkommen schriftlicher Gebete und gedruckter Predigten aus einem Nachlassen der charismatischen und radikalen Spiritualität ergeben habe oder aus dem Versuch, gerade diese Frömmigkeit auch unter neuen Verhältnissen zu erhalten und weiter zu pflegen. Eine bedeutende Sammlung von Predigten, Gebeten und Gottesdienstordnungen waren die Veröffentlichungen von Jan Gerrits und Hans de Ries im Jahr 1610. Eine zweite Sammlung, Achtzehn Gebete von Leonard Clock (1625) war in mennonitischen Gemeinden vom Elsass bis Russland und anschließend auch in Nordamerika in Gebrauch. Alle Gebete, die für den öffentlichen Gottesdienst bestimmt waren, enden mit dem „Vater unser“.

Simeon Rues, ein Prediger der deutschen Lutheraner, bereiste 1743 die verschiedenen Gruppen der niederländischen Mennonitengemeinden und beobachtete die Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten in den Gottesdienstformen jener Zeit. Erwähnt wird eine „Bekenntnispredigt“, die vor der Taufe und dem Abendmahl gehalten und in der das Glaubensbekenntnis der Kirche dargelegt wurde. Nur Älteste waren ordiniert, Prediger und Diakone wurden zwar gewählt, übernahmen ihre Dienste aber ohne weiteres Einführungsritual. Trauungen wurden am Ende des regulären Sonntagsgottesdienstes vorgenommen. Die Predigttexte wurden frei ausgewählt und Predigten frei gehalten. Anders als der gewöhnliche Sonntagsgottesdienst folgten jedoch die Taufe, das Abendmahl, die Ordination und die Wiederaufnahme gebannter Gemeindeglieder einer schriftlich ausgearbeiteten Gottesdienstordnung. Die Form der Taufhandlung wechselte. In einigen Gruppen tauchte der Älteste seine Hände in eine Schüssel mit Wasser und besprengte das Haupt des Täuflings, in anderen Gruppen wurde das Wasser drei Mal über das Haupt des Täuflings geträufelt.

3. Mennoniten im 19. und 20. Jahrhundert

1807 stellte Valentin Dahlem das am intensivsten ausgearbeitete Handbuch für Prediger zusammen: Allgemeines und Vollständiges Formularbuch. Dahlem war ein süddeutscher Mennonit, der herkömmliche Gottesdienstmodelle und Formulare bewahrte, aber auch neue Ordnungen für alle Handlungen des gottesdienstlichen Lebens aus der Agende der offiziellen lutherischen Kirche hinzufügte. Typisch lutherische Sakramentsbegriffe werden genutzt, um die Taufe zu beschreiben, z. B. das Abwaschen der Sünde und der Begriff der Kommunion. Auch ein jahreszeitlich abgestimmtes Gebet für jeden Sonntag von Weihnachten bis Pfingsten wurde aufgenommen.

Die traditionellen süddeutschen Gottesdienstmodelle der Täufer wurden im 18. Jahrhundert nach Nordamerika gebracht und in zahlreichen mennonitischen und amischen Formularen zusammengestellt. Ein ähnlicher Prozess fand auch in Preußen und Russland statt. Die Old Order- und Altkolonie-Gruppen haben diese Modelle sowie die deutsche Sprache, die diese Formen schützt, bis in die Gegenwart bewahrt. Neuerungen treten in diesen traditionalistischen Gruppen erst allmählich auf, sodass sich die historischen Formen noch erhalten haben.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich unter den Mennoniten in Europa und Nordamerika der Missionsgedanke (→Mission) durch. Dieses veränderte Bewusstsein wirkte sich auf verschiedene Weise darauf aus, wie Gottesdienste gefeiert wurden. Die Impulse zu missionarischer Arbeit drangen von außerhalb, vom Pietismus beispielsweise, in die Gemeinden ein. Predigt und Gebet wurden mit besonderem Nachdruck versehen. Diejenigen, die in Länder mit anderen Kulturen entsandt wurden, erkannten schnell, dass ihre Art, vor Gott zu treten, in der neuen Umgebung nicht ansprach. Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als die Menschen sich darüber klar wurden, dass der Auftrag zur Mission auch den eigenen, unmittelbaren Nachbarn galt und nicht nur den Bewohnern ferner Länder. Wenn sie Suchende in die Kirche einluden, erkannten sie bald, dass diesen Außenseitern lange liebevoll gehegte Praktiken unzugänglich waren.

In Nordamerika führte das zur allmählichen Preisgabe der deutschen Sprache im Gottesdienst und damit auch in Lieder- und Gebetsbüchern, die diese Gemeinden Jahrhunderte lang geprägt hatten. Liberalere Mennoniten liehen sich manches von den großen Kirchen wie den Presbyterianern aus, die sich besonders auf Fragen der sozialen Gerechtigkeit konzentriert hatten. Konservativere Mennoniten übernahmen manches von evangelikalen Kirchen wie den Baptisten, die sich auf die Evangelisation konzentrierten. Zur selben Zeit wurden eingeborene Amerikaner, Afroamerikaner und spanischstämmige Einwohner mennonitisch. Sie suchten nach Ausdrucksformen des Gottesdienstes, die Raum für die ekstatische Dimension der Spiritualität gewährten und die sie mit der Welt des Neuen Testaments gemeinsam hatten. Eine der seltenen Gottesdienstformen, die von den schwarzen in die weißen Kirchen hinübergetragen wurden, waren die Negro-Spirituals.

Zur Zeit der ersten →Mennonitischen Weltkonferenz 1925 fanden mennonitische Kirchen in Indonesien, Indien und im Kongo zu ihren eigenen Gottesdienstmodellen, in denen Elemente ihrer eigenen Kultur mit euro-amerikanischer Art zu singen, zu beten und zu predigen kombiniert waren. Weil presbyterianische und baptistische Gottesdienstmodelle, die jetzt nordamerikanische Mennoniten beeinflussten, weniger esoterisch zu sein schienen und moderner, wurde nur wenig vom herkömmlichen Gespür der Mennoniten für den Gottesdienst in die neuen Kirchen hineingetragen. Da aber in diesen traditionalen Kulturen rituelle Praktiken gang und gäbe waren, wurde solchen Zeremonien wie dem Abendmahl, der Taufe, der Trauung und Beerdigung besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht.

Die sich verändernden kulturellen Strömungen in Nord- und Südamerika begegneten sich auf äußerst dramatische Weise auf der Mennonitischen Weltkonferenz 1978 in Wichita, USA. Das erste Mal wurden hier die Musik, die Sprachen und Kulturen des Südens auf Weltebene gewürdigt. Diese Konferenz wurde zum symbolischen Wendepunkt. Mennonitische Gemeinden begannen, sich weltweit gegenseitig anzuerkennen, indem sie ihr gottesdienstliches Leben miteinander teilten. Große Mennonitenkonferenzen in Nordamerika und Europa bemühten sich, Liedgut aus anderen Kulturen in ihr gottesdienstliches Leben zu übernehmen, und empfingen, zumindest andeutungsweise, manche gottesdienstliche Bereicherung von den Bruderkirchen im Süden, anstatt ihnen die euroamerikanische Weise, Gottesdienste zu feiern, aufzudrängen. Ein anderer Punkt liturgischer Begegnung war für die mennonitische Weltgemeinschaft das Anwachsen der charismatischen Spiritualität in Nordamerika allgemein, aber auch unter den Mennoniten dort. Das führte, verspätet zwar, auch Angloamerikaner, eingeborene Amerikaner, Hispanos, Schwarze und Menschen anderer Kulturen wie Äthiopier, Hmong (aus dem Grenzgebiet von Thailand und Laos), die in Kanada und den USA sesshaft wurden, enger zusammen.

Eine bemerkenswerte Minderheit anglo-amerikanischer Gemeinden in Nordamerika wurde durch die liturgische Bewegung in den großen Kirchen wieder mit neuem Leben in den Gottesdiensten erfüllt. Diese Gemeinden haben eine etwas geordnetere Weise des Gottesdienstes mit einem bereichernden Gebrauch des Kirchenkalenders und der Leseordnung verbunden. Gleichzeitig haben viele dieser Kirchen in den Sonntagsgottesdiensten mehr Raum für spontane Reaktionen auf die Predigt geschaffen und Interesse daran, Gebetsanliegen zu äußern.

4. Schlussfolgerungen

Was kann zusammenfassend über den Gottesdienst in der mennonitischen Tradition gesagt werden? Die schöpferische Spannung zwischen Schrift und Geist, die für das frühe Täufertum charakteristisch war, hat sich in Zeiten der Erneuerung wieder eingestellt, vor allem mit den weltweit auftretenden charismatischen Bewegungen heute. Als das innere und das äußere Leben der Kirche nach einem neuen Kommen des Geistes verlangte, waren mennonitische Gemeinden in der nordatlantischen Welt bereit, die →Tradition zugunsten der Mission zurückzustellen. Das war in den →Mennoniten-Brüdergemeinden in Russland der Fall (1860) und später in allen größeren Konferenzen der Mennonitengemeinden in Nordamerika.

Gleichzeitig verfügen die Mennoniten über ein reiches Erbe an schriftgemäßem Gebets- und Gottesdienstleben. Es wird manchmal die Meinung geäußert, dass die Formalisierung des Gottesdienstes im frühen 17. Jahrhundert auf das Nachlassen der Spiritualität schließen lasse. Doch im Gegenteil, es war die Absicht der Anführer wie De Ries und Clock, den Gebrauch der Modellformen als Mittel geistlicher Erneuerung einzusetzen. Dass Clocks Gottesdienstanweisungen quer durch die Welt der Mennoniten und Amischen drei Jahrhunderte lang befolgt wurden, ist ein Zeugnis für ihre Vitalität.

Diese Gezeiten zwischen Form und Freiheit in der Gestaltung der Gottesdienste sind durch örtliche Innovationen hervorgebracht worden, die dann die mennonitische Tauf- und Gebetspraxis allgemein beeinflusst haben. Gleichzeitig haben die immense Predigt- und Gebetsliteratur, Bände geistlichen Schrifttums und Handbücher für Prediger die Gemeinden über die Zeiten hin in ihren Gottesdiensten unterstützt und so viel Gemeinsamkeit gefördert, dass die Gemeinden und nationalen Kirchen gegenseitig irgendetwas von ihrer Identität in den Gottesdienstformen anderer mennonitischer Gruppen erkannten.

Bibliografie (Auswahl)

Quellen

Valentin Dahlem, Allgemeines und vollständiges Formularbuch, Neuwied 1807. - Benjamin Eby, Kurzgefasste Kirchengeschichte und Glaubenslehre, Berlin (Kanada) 1841. - Jan Gerrits, Vijf stichelijche Predikaten, Amsterdam 1650. - Leonhard von Muralt und Walter Schmid (Hg.), Quellen zur Geschichte der Täufer in der Schweiz, Bd. 1: Zürich, Zürich 1952. - Johann Loserth (Hg.), Pilgram Marbecks Antwort auf Kaspar Schwenkfelds Beurteilung des Buches der Bundesbezeugung von 1542, Wien 1929. - Christian Hege (Hg.), Pilgram Marbecks Vermahnung. Ein wiedergefundenes Buch. In: Christian Neff (Hg.) Gedenkschrift zum 400 jährigen Jubiläum der Mennoniten oder Taufgesinnten, Ludwigshafen 1925, 178–282. - Simeon Rues, Aufrichtige Nachrichten von dem gegenwärtigen Zustande der Mennoniten, Jena 1743. - T. T. von Sittert (Hg.) Christliche Glaubensbekentnus, Amsterdam 1664 (Clocks Formulier etlichen christlichen Gebethe). - Gunnar Westin und Torsten Bergsten (Hg.), Balthasar Hubmaier Schriften, Gütersloh 1962. - Die Lieder der Hutterischen Brüder, Falher, Alb., und Bassano, Alb., Kanada, 2002. - Handbuch zum Gebrauch bei gottesdienstlichen Handlungen (…) in Russland, Berdjansk 1911. - International Songbook, Mennonite World Conference, Lombard (USA) 1978. - Mennonitisches Gesangbuch, München 2004. - General Conference of Mennonite Brethren Church (Hg.), Worship Together, Winnipeg 1995.

Literatur

Alvin Beachy, Worship as Celebration, Newton, 1968. - Eleonor Kreider, Enter His Gates, London 1989. - Eleonor Kreider und Alan Kreider, Worship and Mission after Christendom, Scottdale, Pa., 2011. - Bernie Neufeld (Hg.), Music in Worship, Scottdale, Pa., 1998. - John Rempel, Art. „Mennonites“, in: G. Wainwright und K. Westerfield Tucker (Hg.), The Oxford History of Christian Worship, Oxford 2006, 545–559 - W. Bakker und G. Hoekema (Hg.), De gemeente komt samen, Amsterdam 1998. - Guide Pratique pour la Vie dans L'Assemblée, Montbéliard, 1983. - Leitfaden zum Gebrauch bei gottesdienstlichen Handlungen, o. O. 1957. - John Rempel (Hg.), Minister's Manual, Newton 1998. - Arthur Broers u. a. (Hg.), Take Our Moments and Our Days: an Anabaptist Prayerbook, Bd I & II, Scottdale, Pa., 2010. - Associated Mennonite Biblical Seminary/Canadian Mennonite University (Hg.), Vision, Fall 2005 (zum Thema „Worship“).

John Rempel

 
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