Pfalz

Der heutige Begriff „Pfalz“ ist die Bezeichnung für den linksrheinischen Teil der ehemaligen Kurpfalz; ein bedeutendes Staatsgebiet links und rechts des Rheins, das aus etwa 4130 km bestand. Die Kurwürde wurde den Pfalzgrafen um 1356 verliehen und erlosch mit einer kurzen Unterbrechung zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges erst mit der Auflösung des Alten Reichs 1806. Die Bezeichnung „Kurpfalz“ bezog sich jedoch nicht auf ein zusammenhängendes Territorium, sondern auf ein Gebiet, das aus vielen kleineren adligen Herrschaften bestand.

Zwischen 1798 und 1814 waren die linksrheinischen Gebiete von den Franzosen besetzt. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde die nördliche Hälfte an Hessen übertragen und als Rheinhessen bekannt; ein Teil ging an Nassau-Weilburg. Mit der Besetzung der linksrheinischen Kurpfälzischen Gebiete durch die Franzosen und den Vertrag von Lunéville 1801 war die ehemalige Kurpfalz endgültig erloschen. Die Bezeichnung Pfalz für die südliche Hälfte ist jedoch bis heute erhalten geblieben. Das heutige Bundesland „Rheinland Pfalz“ wurde 1948 mit Mainz als Hauptstadt geschaffen.

1. Täufer in der Kurpfalz 1525 – 1618

Das Täufertum, das in der Schweiz und bald in Ober- und Mitteldeuschland entstanden war, hatte sich rasch in der Kurpfalz ausgebreitet. Hans →Denck und Ludwig →Hätzer kamen nach ihrer Vertreibung aus →Straßburg über Bergzabern und Landau um 1527 nach Worms, wo sie mit jüdischer Unterstützung (→Wormser Propheten) ihre bereits angefangene „Prophetenübersetzung“ aus dem Hebräischen ins Deutsche abschlossen und dort als Erstdruck in ca. zwölf Auflagen vom Wormser Drucker Peter Schöffer drucken ließen.

Im März 1528 hatte der pfälzische Kurfürst Ludwig V. ein Mandat gegen die Täufer unterzeichnet, in Anlehnung an ein Mandat von Kaiser Karl V., das bereits im Januar 1528 ergangen war. Im darauffolgenden Jahr hat der Speyrer Reichstag ebenfalls ein Mandat gegen die Täufer im Reich verabschiedet.

In dieser Zeit wurden Täufer in verschiedenen kurpfälzischen Städten, z. B. Alzey, hingerichtet. Aber es gab auch Stimmen von Gelehrten, ein milderes Urteil über die verhassten Täufer zu fällen, als es in den Mandaten vorgesehen war. Die Stimmen, die für eine Diskussion und Unterweisung anstelle der Todesstrafe plädiert hatten, schienen nicht ohne Erfolg gewesen zu sein, denn die Haltung der Kurfürsten, deren katholische Linie mit dem Tod von Kurfürst Ludwig V. 1544 zu Ende gegangen war, änderte sich. Sein Nachfolger, sein Bruder Kurfürst Friedrich II., wurde lutherisch. Er schlug eine andere Art, gegen die Täufer vorzugehen, ein.

Bereits 1557 lud er Täufer ein, sich mit Vertretern der Landeskirche in Pfeddersheim bei Worms zu treffen, um ein Religionsgespräch zu führen. Täufervertreter aus dem ganzen süddeutschen Raum waren eingeladen. Die Täufer beschwerten sich hinterher, dass sie nicht genügend zu Wort gekommen seien (→Religionsgespräche). Die →Hutterischen Brüder aus Mähren waren die einzige Täufergruppe, die eine Schrift, das Prozess Büchlein, als Antwort auf das Gespräch verfassten.

Im Jahr 1571 bemühte sich Kurfürst Friedrich III., die Täufer in der Kurpfalz für den Calvinismus zu gewinnen und ihnen Gelegenheit zu geben, sich vor der territorialstaatlichen Kirche zu verteidigen. Auch er lud zu einem Religionsgespräch, dieses Mal nach Frankenthal, ein. Anschließend, 1571 und 1573, wurde ein ausführliches gedrucktes Protokoll auch in einer holländischen Ausgabe veröffentlicht. Das Ziel des Kurfürsten, die Täufer zu überzeugen, wurde aber nicht erreicht. Daraufhin hat Friedrich III. die Verbreitung der täuferischen Lehre in seinem Land verboten.

Ein um 1614 veröffentlicher Druck von Christophle Garni de Trousse aus Frankenthal mit dem Titel XXVI Fragen. Dem schrifftbelesenen Lenhart Stroh/vermahnern in der wiederteuferischen Gemeinde zu Kriegsheim uffgegeben ist die letzte bekannte antitäuferische Schrift vor dem Dreißigjährigen Krieg.

Durch Abzug mehrerer Täufer nach Mähren sowie durch Kriegseinwirkungen und eingeschleppte Krankheiten wurden Zweidrittel der Bevölkerung in der Kurpfalz hinweggerafft. Hinzu kam, dass Kurfürst Friedrich V. die böhmische Königskrone angenommen hatte und deshalb die Kurpfalz verlor. Erst sein Sohn, Karl Ludwig, erhielt nach dem Dreißigjährigen Krieg das Land zurück und warb im Deutschen Reich um Siedler, die die Kurpfalz wieder wirtschaftlich aufbauen sollten.

Bereits um die Mitte des 17. Jahrhunderts haben sich Schweizer Täufer, die in ihrer Heimat nicht geduldet waren, im →Kraichgau niedergelassen. Zwar mit Einschränkungen, aber geduldet, ist die Zahl der Schweizer Flüchtlinge stetig gestiegen. Erst als Karl Ludwig 1664 eine „Wiedertäufer Konzession“ erließ, in der er die Notwendigkeit hervorhob, Bauern zum Wiederaufbau seines Landes einzuladen, erhielten die „Menisten“ bessere Konditionen zur Ansiedlung. So hatte sich die Lage der Täufer verbessert.

Nach etwa zwei Generationen, als die Zahl der eingewanderten Bauern stark zugenommen hatte, wurden den Täufern jedoch verschiedene Einschränkungen auferlegt. Zuerst wurde eine „Mennistensteuer“ oder ein „Schutzgeld“ verordnet, die von der ganzen Gemeinschaft aufgebracht werden mussten. 1726 wurde das „Auslösungsrecht“ erlassen, ein Gesetz, das den Ankauf von Land durch Mennoniten regelte und erschwerte. Erst 1801 wurde der Erlass aufgehoben. Bereits 1739 wurde die Einwanderung der Mennoniten eingeschränkt und 1744 die Zahl der Mennoniten in der Kurpfalz auf 200 Familien begrenzt. Die überschüssigen Familien mussten in andere adlige Territorien oder nach Amerika auswandern.

Die verschiedenen Repressalien, die von der Kurpfälzischen Regierung den Täufern zugemutet wurden, führten zu verstärkten Auswanderungen. Die Mehrheit der Auswanderer ging nach Nordamerika, kleinere Gruppen in die Niederlande und nach Galizien (heutige Ukraine). Eine genaue Zahl der Auswanderer ist nicht genau bekannt.

2. Die Mennoniten in der Pfalz ca. 1800 – 1945

In der neugegründeten Pfalz (auch als Rheinbaiern bekannt) gab es etwa vierzehn mennonitische und einige Gemeinden (→Amische), die alle von Laienpredigern geleitet wurden. Die heutigen mennonitischen Versammlungsorte sind meistens ältere Siedlungen, die sich im Laufe des 18. Jahrhunderts zu Gemeindezentren entwickelt haben.

Die Besetzung der linksrheinischen Pfalz durch die Franzosen hat die Gemeinden vor eine veränderte soziale und politische Situation gestellt. Nun waren sie nicht mehr eine geduldete Minderheit, sondern Staatsbürger, was ein anderes Denken erforderte. Valentin Dahlem aus Wiesbaden hatte deshalb 1803 zusammen mit Peter Weber aus →Neuwied alle Mennoniten links und rechts des Rheins zu einer Konferenz nach Ibersheim (→Worms-Ibersheim) eingeladen. Verschiedene Beschlüsse wurden gefasst (Ibersheimer Beschlüsse), unter anderem jener, ein Formularbuch (Agendenhandbuch für Prediger) herauszugeben. Zudem wurde der Militärdienst verboten und das Taufalter auf vierzehn bis fünfzehn Jahre festgesetzt.

Eine zweite Konferenz hatte sich 1805 ebenfalls mit der Frage des Militärdienstes befasst, denn als neue Staatsbürger waren auch die Mennoniten verpflichtet, Wehrdienst zu leisten. Schon zu dieser Zeit gab es Mennoniten, die in der Napoleonischen Armee dienten, was auf einen Niedergang des Prinzips der →Wehrlosigkeit schließen lässt.

Gleichzeitig trugen die Ibersheimer Konferenzen zu einer Entzweiung der links- und rechtsrheinischen Mennoniten bei, denn die Entwicklung in den linksrheinischen Gemeinden nahm, wohl auch unter dem Einfluss der Besetzung und durch den politischen Einfluss Frankreichs, einen anderen Weg. Während die rechtsrheinischen Gemeinden sich fest an Laienprediger hielten, wurden in der Pfalz in den darauffolgenden Jahren fast in allen Gemeinden akademisch ausgebildete und besoldete Prediger eingesetzt.

Die Generation der akademischen Prediger hatte nicht nur für manche Gemeinden neue theologische Gedanken in die Gemeinden gebracht, sondern auch wichtige Neuerungen in die Wege geleitet. Erstmals wurde 1832 ein Mennonitisches Gesangbuch herausgegeben. Ein neuer Katechismus von Johannes Molenaar, seit 1836 Prediger der Mennonitengemeinde Monsheim, und anderen Predigern in der Pfalz erschien 1841. Eine Predigtsammlung mit Predigten verschiedener Prediger aus der Pfalz und anderswo in Deutschland wurde 1844 ebenfalls von Johannes Molenaar zusammengestellt. In den meisten Gemeinden hatten die Prediger erstmals geordnete Kirchenbücher angelegt und rückblickend schriftlich etwas über die Geschichte der Gemeinden, in denen sie dienten, festgehalten. 1854 fing der Mennonitenprediger in →Danzig, Jakob Mannhardt, mit der Herausgabe der Mennonitischen Blätter an, in denen vieles über die Mennoniten in der Pfalz erschienen ist.

Auch organisatorische Neuerungen wurden vorgenommen. 1824 wurde eine Konferenz der pfälzisch-hessischen Mennoniten-Gemeinden auf dem Spitalhof bei Neustadt a. d. Weinstraße angeregt; sie gilt als Vorläufer der späteren Konferenz der süddeutschen Mennoniten. Der Christliche Gemeinde-Kalender, herausgegeben von der damaligen Konferenz badisch-pfälzischer Mennoniten, erschien erstmals 1892. Das heute erscheinende Mennonitische Jahrbuch, das im Laufe seiner Geschichte unter verschiedenen Namen erschien, ist aus den Gemeinden nicht mehr wegzudenken.

Als die Gründung eines →Mennonitischen Geschichtsvereins 1933 in Berlin beschlossen wurde, war Christian →Neff, langjähriger Prediger der Mennonitengemeinde →Weierhof, der sich für die Erforschung der Täufer- und Mennonitengeschichte sehr eingesetzt hatte, eine führende Kraft. Bereits 1913 hatten er und Christian Hege aus Frankfurt den ersten Band des Mennonitischen Lexikons im Selbstverlag herausgegeben; 1937 folgte der zweite Band. Mit einer Unterbrechung während der Kriegsjahre erschienen seit 1936 die Mennonitischen Geschichtsblätter. 1867 hat Thomas Löwenberg, Prediger der Mennonitengemeinde Weierhof, eine Ausbildungsstätte aufgebaut, die zunächst als Predigerseminar, später als Realschule gedacht war. Noch heute ist sie als Gymnasium Weierhof bekannt. 1884 wurde die →Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden mit einer Anzahl pfälzischer Gemeinden in Berlin gegründet.

3. Mennoniten in der Pfalz zwischen 1945 und 1970

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges flohen deutschstämmige Mennoniten aus den Ostgebieten. Einige kamen mit wenig Hab und Gut zu Fuß oder mit Pferdewagen heraus, während anderen die Flucht aus Westpreußen nach Dänemark über die Ostsee gelang, wo sie in Lagern untergebracht wurden. 1950 wurde es von der französischen Besatzungsregierung erlaubt, ein größeres Kontingent Flüchtlinge hauptsächlich in die Pfalz zu bringen und zum größten Teil auf Mennonitenhöfe zu verteilen. Für die bestehenden Gemeinden bedeutete diese Zuwanderung einen Anstieg in der Zahl der Mitglieder. Prediger, die bereits in Westpreußen eingesetzt waren, konnten ihren Dienst nun in den Pfälzer Gemeinden fortsetzen.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts gingen einige mennonitische Prinzipien verloren, z. B. die Wehrlosigkeit. Zusammen mit den elsässischen Gemeinden hatten die pfälzischen Gemeinden versucht, sich mit der französischen Regierung auf eine Lösung zu einigen, was aber scheiterte. So waren die jungen Männer in der Pfalz im 19. Jahrhundert gezwungen auszuwandern, falls sie wehrlos bleiben wollten. Die meisten hatten den Wehrdienst geleistet. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg haben die Gemeinden, nicht nur in der Pfalz, große Verluste an jungen Männern hinnehmen müssen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg hat das Prinzip der →Wehrlosigkeit, unter Einfluss der nordamerikanischen Mennoniten, wieder Eingang in das theologische Denken der Mennoniten in Deutschland gefunden.

Bereits 1946 hat die weltweite mennonitische Organisation, das →Mennonite Central Committe (MCC), nordamerikanische Mennoniten aufgerufen, mit Spenden und Personal die Not der Menschen in Deutschland zu lindern. In der Pfalz wurde Hilfe in Ludwigshafen, in Landau und in Neustadt a. d. W. mit Hilfe einheimischer Mennoniten angeboten, z. B. Schulspeisungen, Kleiderkammern und Seelsorge. 1951 wurde der PAX-Dienst (→PAX-Programm) für junge nordamerikanische Mennoniten (auch bekannt als Paxboys) als Ersatzdienst im Ausland gegründet. Seine Hauptaufgabe bestand darin, Häuser für Flüchtlinge aus den Ostgebieten zu bauen. Später kamen auch andere Arbeitsbereiche hinzu. Der Einsatz der jungen Nordamerikaner hatte einen positiven Eindruck, auch auf Nicht-Mennoniten, hinterlassen.

Langsam kehrte die Pfalz zur Normalität zurück. 1948 wurde mit Unterstützung des MCC eine neue Zeitung gegründet: Der Mennonit. Er sollte die während des Krieges eingestellten Mennonitischen Blätter und das Gemeindeblatt ersetzen. Ein neues Jugendblatt – die Junge Gemeinde – wurde 1948 für die →Mennonitische Jugend ins Leben gerufen. Frühere Publikationen wie der Gemeinde Kalender und das Gemeindeblatt erschienen 1951 bzw. 1948 wieder. Die neue Serie der Mennonitischen Geschichtsblätter erschien ab 1954.

Auch die Arbeit in den Konferenzen, wie der Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden, zu der die meisten pfälzischen Gemeinden gehörten, und der →Verband deutscher Mennonitengemeinden, mit dem zwei Gemeinden verbunden waren, haben ihre organisatorische und karitative Arbeit aufgenommen. Ein Erholungsheim für Kinder wurde in Bad Dürkheim eingerichtet und personell wie finanziell weitgehend von den Gemeinden getragen. 1950 wurde ein Altenheim für ältere Flüchtlinge, besonders aus den Ostgebieten, in Enkenbach zunächst angemietet und später gekauft.

In Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde →Enkenbach wurde eine Siedlung für frühere westpreußische Flüchtlinge angelegt. Auch hier waren von 1952 bis 1963 Paxboys tätig, und innerhalb weniger Jahre entstanden eine ganze Reihe Wohnhäuser. Nachdem 1956 das Gemeindehaus fertiggestellt worden war, wurde die Mennonitengemeinde Enkenbach gegründet. Ackerland bzw. Höfe für Landwirte aus den Ostgebieten wurden organisiert und gekauft, wie der Werderhof bei Zweibrücken. Im Laufe von etwa fünfundzwanzig Jahren nach Kriegsende war die Integration der Mennoniten aus Preußen in die einheimischen Mennonitengemeinden vollzogen.

4. Mennoniten in der Pfalz ab 1970

Anfang der 1970er Jahre gab es eine Rückwanderungswelle aus →Paraguay nach Deutschland. Meistens waren es russlanddeutsche Mennoniten, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Paraguay ausgewandert waren und nun wieder nach Deutschland zurückkehrten, wo sie vor allem in Norddeutschland eine neue Heimat fanden. Um diesen Leute zu helfen hat das MCC, zusammen mit der Internationalen Mennonitischen Organisation (IMO), zeitweise mit Sitz auf dem Weierhof, 1973 die mennonitische Umsiedlerbetreuung eingerichtet. Es dauerte nicht lange, bis ein neuer Aufgabenbereich für die Flüchtlingshilfe entstand, diesmal für russlanddeutsche Mennoniten, die von Russland nach Deutschland gekommen waren. Zuerst waren die Einwanderer in Auffanglagern untergebracht, benötigten aber Integrationshilfe seitens der Mennonitengemeinden. Hans von Niessen, selbst in Russland geboren und mit seinen Eltern in der Nachkriegszeit nach Paraguay ausgewandert, wurde als Leiter der Stelle angestellt.

Der Zustrom der Umsiedler aus Russland hat im Laufe der Jahre zugenommen und nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft seinen Höhepunkt erreicht. Neue Gemeinden, auch in der Pfalz, wurden gegründet, unter anderem in Albisheim, in Frankenthal, in Rhaunen, in Weilerbach und in Mutterstadt. Als wichtige Gemeinden der in die linksrheinische Pfalz eingewanderten „alten“ Mennoniten sind noch →Friedelsheim, Sembach und Zweibrücken zu nennen, die schon im 17. Jahrhundert gegründet wurden. Die Gemeinde Zweibrücken wurde von den amischen Mennoniten mitgeprägt, nachdem ihre letzten Gemeinden (Ernstweiler und Ixheim) 1937 in diese Gemeinde übergingen.

Die Zahl der Mennoniten in den alten Gemeinden beträgt etwa 1200 Mitglieder, ebenso viele Mitglieder haben die russlanddeutschen Gemeinden, die nach 1970 gegründet wurden. Das mennonitische Bild in der heutigen Pfalz ist ein buntes Gemisch aus Nachkommen der frühen Täufer, von Schweizer Einwanderern, Zuwanderern aus Jülich und Cleve, Einwanderern aus Ost- und Westpreußen sowie Einwanderern aus Russland. Es spiegelt die theologischen und kulturellen Unterschiede wider, die alle mit ins Land gebracht haben.

Bibliografie (Auswahl)

Ernst Correll, Das schweizerische Täufermennonitentum. Ein soziologischer Bericht. Tübingen 1925. - Horst Gerlach, Die Rußlandmennoniten. Bd. I. Ein Volk unterwegs, 5. Aufl., Kirchheimbolanden 1992 (Selbstverlag). - Ders. Die Rußlandmennoniten, Bd. II, Westpreußen, Rußland und zurück, Kirchheimbolanden 1907 (Selbstverlag). - Christian Hege, Die Täufer in der Kurpfalz. Ein Beitrag zur badisch-pfälzischen Reformationsgeschichte, Frankfurt/M. 1908. - Gerhard Hein, Die Täuferbewegung im mittelrheinischen Raum von der Reformation bis zum dreißigjährigen Krieg, in: Ebernburg-Hefte 6./7. Folge, 1972/1973 (Sonderdruck aus: Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde, 40. Jg., 1973). - Ders., Wie aus den Mennonitenhöfen der Kurpfalz im 17. Jahrhundert, die Mennonitengemeinden in Pfalz-Rheinland von heute wurden, in: Mennonitische Geschichtsblätter 1955. 22 – 29. - Frank Konersmann, Duldung, Privilegierung, Assimilation und Säkularisation. Mennonitische Glaubensgemeinschaften in der Pfalz, in Rheinhessen und am nördlichen Oberrhein (1664–1802), in: Minderheiten, Obrigkeit und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit. Integrations- und Abgrenzungsprozesse im süddeutschen Raum, St. Katharinen 2001, 339 – 375. - Regina Löneke, Die Mennonitische Umsiedlerbetreuung zwischen 1972 bis 2002, in: Horst Gerlach, Die Rußlandmennoniten. Ein Volk unterwegs, 4. Aufl., 2002, 171 – 176. - Dies., Die Mennonitische Umsiedlerbetreuung zwischen 1972 bis 1995, in: Horst Gerlach, Die Rußlandmennoniten. Ein Volk unterwegs, 3. Aufl., 1998, S.171 – 183. - Gudrun Schäfer, Die Speisung der Hunderttausend. Die Hilfe der Mennoniten nach dem Zweiten Weltkrieg, Landau 1997. - Paul Schowalter, Die Ibersheimer Beschlüsse von 1803 und 1805, in: Mennonitische Geschichtsblätter 1963, 29 – 48.

Gary Waltner

 
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